Märklin RS 700 Wiederaufbau
Die Märklin RS 700 war zusammen mit der R 700 die erste 00-Lok von Märklin im Jahr 1935. Produziert wurde sie bis 1937, dann wurde die Lok durch die RS 800 abgelöst.
Die 700er Lokomotiven von Märklin besaßen alle Handschaltung über einen einfachen Umschalter, der hinten aus der Lok ragte. Dieser war mit einer 3-poligen Schnittstelle gesteckt und lies sich durch einen Fernschalter mit 2 Selenplatten ersetzten. Zusätzlich war dann noch ein umschaltbarer Gleichrichter hinter dem Trafo erforderlich.
Bei der R700 und RS700 handelt es sich um fast 1:1 Verkleinerungen der entsprechenden Spur 0-Modelle inkl. der konstruktiven Eigenschaften des Antriebs. Der Feldmagnet steht Waagerecht. Alle 700er Modelle haben zwischen Anker und Rädern nur ein großes Zahnrad. Dadurch sind die Fahreigenschaften bescheiden. Zusätzlich sind ist der Spalt zwischen Kollektor und Feldmagnet sehr gering. Dies führt oft zu klemmenden Motoren, teilweise auch erst wenn er unter Spannung steht.
Durch die geringe Haltbarkeit (sehr geringe Materialstärken im Fahrwerk) und Zinkpest sind 700er Loks inzwischen extrem selten. Fahrfähige erst recht.
Ende 2023 hat mir ein Bekannter eine Kiste voll mit Modellbahnschrott geschenkt, den er eigentlich wegwerfen wollte. Es waren alles Bastelreste, die teilweise im Hochwasser lagen. Mit dabei waren die Fragmente einer Märklin RS700 und R700. Während die R700 wirklich „fehlerhaft in allen Teilen“ ist, machte die RS700 auf mich einen in der Substanz brauchbaren Eindruck.
Hier der Fundzustand:
Vorderer Vorbau fehlt, hinterer Vorbau zerbrochen, der Rahmen war mehrfach gebrochen, das Dach fehlt. Räder und Fahrwerk machten jedoch einen ersten guten Eindruck. Die Räder ließen sich auch drehen. Das Blechgehäuse war auch noch schön.
Zuerst alles demontiert und das Fahrwerk gereinigt. Der gute Erste Eindruck bestätigte sich.
Das Motorschild hat etwas Zinkpest, aber es dreht alles frei. Die Lok wurde geölt und die Kohlen getauscht. Nach anlegen von Spannung drehte der Motor erst widerwillig an, aber nach wenigen Runden lief die Lok.
Der Entschluss war gefasst: Wiederaufbau!
Für das Dach musste meine 0050E geschlachtet werden. Das Dach passt mit etwas nachbiegen der Laschen.
Bei Ritter wurden die Vorbauten und den Rahmen bestellt.
An einem Abend wurde alles montiert. Dabei ist mir leider ein Unfall passiert. Der Ritter-Nachbau des Rahmen überzeugte mich nicht sonderlich. Das Material ist sehr weich, er verbog er mehrfach, dann war ich zu ungeschickt und kracks…. Genau an der gleichen Stelle durchgebrochen wie das Original. Der Rahmen musste daher von mir geklebt werden. Es Fällt zumindest auf der Bürstenseite kaum auf.
Nach einem doch insgesamt gelungenen Bastelabend ist eine schöne und fahrfähige RS700 entstanden.